Diese Woche begann mit einem ausgiebigen Gespräch und anschließenden gemeinsamen Essen mit dem Dekan der School of
Education der Shanghai Normal University (SHNU), deren Gäste wir sind. Diese Universität ist das Zentrum für die Ausbildung der Lehrer in Shanghai und 70% dieser Lehrer haben hier studiert. Der Dekan ist hier zugleich Leiter des Zentrums für Lehrerbildung und hat vielfältige Aufgaben in der Curriculumplanung. Man ist an einer Kooperation sehr interessiert, da man gerne von dem amerikanischen Einfluss etwas abkommen möchte. Außerdem haben die deutschen Universitäten – Dank Humboldt – einen gute Ruf. Die Modelle der Lehrerbildung sehen hier so aus, dass aufbauend auf einem 4-Jährigen BA-Studium ein 3-Jähriges MA-Studium folgt, man also insgesamt 7 Jahre studiert. Das MA-Studien stellt eine Spezialisierung dar, in der man etwa den Schwerpunkt „Educational Leadership“ wählen kann. Man bildet so Schulleiter aus. Diese werden übrigens meist aus der eigenen Schule rekrutiert, wobei es ein Ausschreibungsverfahren gibt. Man hat mir aber auch zu verstehen gegeben, dass meist das Schulamt schon bestimmte Kandidaten im Auge hat, die dann auch die Stelle bekommen. Am Nachmittag wurde ich dann in das Seminar von Prof Li eingeladen, der hier „Educational Technology“ vertritt. Kaum war ich in den Hörsaal eingetreten, wurde mir auch schon das Adapterkabel für den Beamer hingehalten und ich sollte etwas über Interaktive Whiteboards berichten. Dank zweier Videos, die ich aus Mainz mitgebracht hatte, konnte ich diese Aufgabe auch gut meistern. Man war an diesen neuen digitalen Tafeln sehr interessiert und auch mein iPad machte großen Eindruck. Was aber auffiel war, dass die Studierenden – etwas 20 – trotz meiner Aufforderung keine Fragen stellen wollten. Da ging dann Prof. Li sehr direkt auf einzelne Studierende zu und fordert sie auf, mich etwas zu fragen. Das hat dann auch funktioniert. Mir viel weiterhin auf, wie veraltet das Gestühl war, im Gegensatz zu anderen Räumen bzw. den Schulen, die ich besuchte. Insgesamt bekam ich aber so einen guten Einblick in einen Seminarablauf, da ich nach meinem Vortrag noch da blieb und einem Referat mir anhörte. Da gab es keine Unterschiede zu unseren. Ein gemeinsames Foto durfte
natürlich nicht fehlen.