In Shanghai steht natürlich auch der Besuch der Expo 2010 an. Die Stadt hat sich dafür in den letzten Jahren sehr verändert. Alles wurde modernisiert und gesäubert, jedenfalls da, wo auch die Touristen normaler Weise hinkommen. So sind viele U-Bahn-Stationen modernisiert, Hochhäuser und Hotels gebaut und Straßen begründet worden. Auch versucht man überall Englisch zu sprechen. Die stärksten Veränderungen haben wir am Bund gesehen. Während vor zwei Jahren dort auf der Promenade viel fahrende Stände mit Essen zu finden waren, ist nun alles weg. Dafür wurden etwas weiter vom eigentlichen Touristenzentrum unterirdische Zentren mit Läden und Restaurants angelegt, die aber alle leer waren. Was sich dagegen nicht verändert hat ist, dass man auf der Haupteinkaufstrasse andauern wegen „watches“ oder „bags“ angesprochen wird; auf hundert Meter mindestens zehn Mal. Nun zur Expo. Das Gelände ist riesig und das Angebot groß. Auch wenn der Pavillon von China mächtig und schön ist (Foto), so kommt man jedoch nur mit einer Reservierung herein, zu der man ab morgens um 7 Uhr anstehen muss, um eine zu bekommen. Jedenfalls wurde uns mehrmals diese Auskunft gegeben. Dagegen mussten wir als deutsche Staatsbürger im Pavillon Germany nicht anstehen, sondern kamen durch den VIP-Eingang sofort herein. Das Angebot dort war sehr gut aufbereitet und zu dem Thema der Expo „better city, better life“ passend, obwohl die Möglichkeit, sich einen Gartenzwerghut aufzusetzen (Foto), nicht ganz dazu passt. Unserem Eindruck nach war der deutsche Pavillon mit einer der Beliebtesten. Eigentlich wollten wir auch die Ausstellung von Saudi-Arabien besuchen, die sehr empfohlen wurde. Um 18 Uhr war die Schlange dort jedoch so lang, dass eine Wartezeit von 4 Stunden angekündigt wurde, um dort hinein zu gelangen. Professionell gut gemacht mit zwei Werbefilmen über amerikanische Werte war das Angebot aus den USA. Beeindruckend war jedoch die Bearbeitung des Expo-Themas in einem Themencenter. In einem Gebäudeteil wurden je eine Familie aus den verschiedenen Erdteilen im Kontext eines Tagesablaufs vorgestellt (Foto: Familie in Brasilien). Dies war multimedial und auch von der Ausstellungspräsentation außerordentlich gelungen gemacht. In einem anderen Teil wurde die Zukunft der Stadt unter dem Aspekt der Verbesserung der Lebensbedingungen durch neue Verkehrsformen, andere Energieversorgung bessere Stadtplanung und ähnlichem vorgestellt. Auch wenn man viel laufen muss, man bekommt einen sehr guten Eindruck in das, wie jedes Land gerne sich selbst sieht.