Ich hatte schon im vorletzten Bog geschrieben, dass mir Tokyo sehr jung vorkommt. Das zeigt sich besonders im Straßenbild. Hier laufen sehr modisch gekleidete junge Frauen und Männer herum, die anscheinend sehr viel Geld für ihre Kleidung ausgeben müssen. Auf der anderen Seite sind immer wieder die ‚verkleideten’ Mädchen auffällig, wie das Foto zeigen soll. Sie werden aber nicht angestarrt, wie dies sicher bei uns der Fall wäre, wenn man so bunt gekleidet auf die Straße ginge. Letztere sind vermehrt in einem Stadtteil anzutreffen, vor allem nach der Schulzeit am Nachmittag. Schulkinder tragen prinzipiell Schuluniform, die Jungens Krawatte – auch die Kleinsten -, die Mädchen kurze Röcke. Bei den Erwachsenen findet man ebenfalls einen einheitlichen Stil. Die ‚Büroleute’, und dies sind fast alle, die man jedenfalls morgens und abends auf der Straße antrifft, haben als Männer immer einen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Schuhe. Einzig die Krawatte kann etwas variieren, wobei die Jüngeren und wahrscheinlich Statusniederen meist Grau bzw. Silberne tragen. Ebenfalls auffällig ist, dass die Japaner überall schlafen können und dies auch tun. Wie Fabian mir erzählte, trifft er in der Bibliothek mein Drittel der Besucher im Lesesaal mit dem Kopf auf dem Tisch schlafend an. Auch in der U-Bahn sieht man schnell die Köpfe nach unten sinken, anscheinend verpasst aber niemand seine Station. Tokyo ist jedenfalls eine spannende Stadt und einen erneuten Besuch mit mehr Zeit wert.