Eine Woche iPad

Nun habe ich seit einer Woche meinen iPad und bin sehr zufrieden damit. Besondre gefällt mir, dass er so klein und leicht ist, zugleich aber auch größer als das iPhone. Manche Apps sind besonders gelungen. Mit Keynote lassen sich gute Präsentationen machen, auch wenn man keine Videos einbinden kann. auch beim Präsentieren über einen Beamer wird nur die Keynote-Präsentation angezeigt oder die Videos, die man mit iTunes synchronisiert hat, sonst nichts, also auch nicht die anderen Apps. Dies ist ziemlich blöd. Ein gelungenes App stellt Smule dar, ein Klavier, das sich sehr gut spielen lässt, da die Grösse der Tasten bestimmt werden kann. Das Besondere ist aber, die Einstellung ‚duet‘, bei der man mit irgend jemanden auf der Welt, der gerade zur gleichen Zeit auch Smule benutzt, im Duett spielen kann. Die Partner werden per Zufall ausgewählt und man hat genau eine Minute gemeinsam. Ein tolles Erlebnis ist es, wenn der andere auf die eigenen Spielweisen eingeht. Auf einer Weltkarte sieht man auch, wo der oder die andere geht sich befindet. Auch die Tastatur vom IPad funktioniert sehr gut und sie lässt sich gut schreiben. Diesen Text habe ich auf dem iPad geschrieben. Ich möchte diesen Gerät jedenfalls nicht mehr missen.

Generation Porn?

Am Dienstag, den 18. Mai 2010, habe ich abends an der Fachhochschule in Frankfurt einen Vortrag zum Thema „Generation Porn?‘ gehalten, in dem es darum ging, wie Jugendliche (und nicht nur die) an Pornografie im Internet kommen und wie sie diese rezipieren. Es war ein interessiertes Publikum mit Lehrpersonen als auch Vertretern aus der Sexualberatung und natürlich auch Studierende aus der FH selbst. In der Diskussion wurde deutlich, dass ganz unterschiedliche Erfahrungen zur Thematik gemacht wurden. Zum einem wurde deutlich, dass das Sexualverhalten von Jugendlichen sich in den letzten Jahrzehnten kaum geändert hat, jedenfalls nicht so gravierend, wie man aufgrund der zunehmenden vielfältigen Zugangsmöglichkeiten zur Pornografie durch das Internet vermuten lässt. Zum anderen berichten aber Lehrer und Lehrerinnen über eine verstärkte Thematisierung pornografischer Erfahrungen von Jugendlichen und damit verbunden eine sehr starke Typisierung von Frauen bzw. Mädchen durch Jungens. Eine gelungene Studie hat in letzter Zeit die Medienwissenschaftlerin Petra Grimm und ihre Mitarbeiter aus Stuttgart vorgelegt. Unter dem Titel Porno im Web 2.0 wurden Jugendlichen in qualitativen Studien bezügliche ihres Pornokonsums und den daraus resultierenden Einflüssen auf ihre Sicht von Sexualität befragt. Bedeutsam scheint mir dabei zu sein, dass Jugendliche beiderlei Geschlechts eine sehr biologistische Sichtweise vertreten. Danach sind männliche Jugendliche von Natur aus sexueller orientiert und können damit auch ihren Pornokonsum rechtfertigen. Mädchen haben dagegen diesen Trieb nicht und gelten demnach auch als ‚Schlampe‘, falls sie ihren sexuellen Bedürfnissen nachkommen. Hier wäre näher zu untersuchen inwiefern die Geschlechtsrollenentwicklung von den Medienentwicklungen abhängig ist oder doch die familiale Sozialisation eine bedeutender Rolle spielt.

Auf ein Neues!

Nachdem ich nun seit August letzten Jahres mein Blog nicht weitergeführt habe (wofür ganz unterschiedliche Gründe – zB Zeit und Themen dafür finden- dafür verantwortlich sind) möchte ich nun wieder beginnen, für mich interessante Themen hier zu diskutieren. Angeregt wurde ich durch das gemeinsam mit Kerstin Mayrberger, Petra Bauer und Lena Groß durchgeführte Seminar in unserem Studienrichtung Medienpädagogik, in dem wir die beteiligten Studierenden angeregt haben, selbst ein Blog als ePortfolio zu führen. Es gibt viele Ideen, Themen und Gedanken, die mich beschäftigen, also genug Stoff für den Blog. Ich hoffe, dies findet auch Interesse bei allen.

Impression von der gamescom in Köln

Ich kam mir schon irgendwie eigenartig vor, auf der Welt größten Computerspielmesse, der gamescom inL1020414 Köln, auf der ich einen Tag war. Das waren weniger die Spiele als die Besucher, die einige Generationen von mir entfernt waren. Das Durchschnittsalter dürfte so bei 20 Jahren gelegen haben. Trotzdem war es sehr interessant. Neben den Ausstellungen, auf die ich gleich zu sprechen kommen, gab es auch eine Konferenz, an der ich teilgenommen (aber nicht alles mitgemacht) habe. Der gamescom congress  hat sich vor allem mit Jugendmedienschutzfragen bezüglich Computerspiele beschäftigt und war in seinen Diskussionen sehr stark durch ein Interview mit Gerhard Florin bestimmt, der in Spiegel-Online (auch in Heise-Online noch einmal) die Forderung vertreten hat, die USK, also die Altersfreigaben in Deutschland, durch den Pegi-Standard (Pan-European Game Information) zu ersetzen sowie die Indizierung abzuschaffen und nur die normalen Altersfreigaben bis 18 Jahren zu deadspacevergeben. Dieses System wird in 25 europäischen Ländern benutzt, außer in Deutschland. In dem Panel, an dem ich teilnahm, bekamen wir einen Ausschnitt aus einem in der USK umstrittenen Gewalthaltigen Computerspiel zu sehen – Dead Space –  und sollten dann wie in der USK unser Urteil abgeben. Interessanterweise waren der Vertreter des Jugendmedienschutzes Hilse, der FDP-Politiker Lindner, der EA-Vertreter Lorber und ich alle der gleichen Meinung, nämlich dass dies ein 18er Spiel sei. Ich plädierte auch dafür, neue Altersgrenzen für die Kennzeichnung vorzunehmen (0, 6, 10, 14 und 16) und eine Indizierung nur sehr engen Bedingungen (zB Kinderpornografie, Spiele mit Nazisymbolen) auch für Erwachsene zu verbieten. Ansonsten hat Maic Masuch von der Uni Duisburg-Essen einen sehr interessanten, differenzierten und kritischen L1020403Vortrag zu Serious Games gehalten, der auf fehlende Forschung zu den potenziellen Lerneffekten hinwies.

Nun zu der Messe selbst. Ein kurzer Rundgang gab einen vielfältigen Eindruck von den neuen Spielideen, aber auch von denL1020383 aktuellen Hits. Als ich in den Nintendo-Bereich kam, war ich etwas überrascht: an dem heißesten Tag des Jahres – draußen in Köln waren es wahrscheinlich gefühlte 38 Grad – empfingen dort einem Weihnachtsmänner in einer Schneelandschaft. Das Ganze war Werbung für das neue Wii-Spiel Vancouver 2010 (Olympische Winterspiele), in dem man verschiedene Winterspiele machen kann. Interessant fand ich das Bob-Rennen, in dem mehrere Spieler gemeinsam einen Bob durch die L1020385Eisbahn bewegen müssen. Dies ist übrigens einer der Trends, nämlich interaktive soziale Spiele, in denen mehrere zusammen spielen. Fitness-Spiele sind ebenfalls ‚in’, wie Nintendo auf seiner Wii zeigt. Auch die Skater-Szene L1020415war mit Hawks stark vertreten und man konnte auf einem Board virtuell skaten. Überhaupt ist ‚virtuell’ ebenfalls ein Trend, wie ein virtuelles Tischfussball. Auch das iPhone bzw. das iPod touch entwickelt sich immer mehr in der Spielszene, wie L1020404entsprechende Geräte zum Steuern zeigen. Auch Serious Games sind ein Trend, auch schon für Kinder. Nintendo hat dazu sogar seine DS klassenzimmerreif gemacht. Nicht zu letzt kann man auf der Messe viele in nächster Zeit auf den Markt kommende Spiele schon in L1020387Filmsequenzen anschauen und dafür stand man – auch viele Frauen! – gerne Schlange. Ich habe mich damit begnügt, mir alles in Ruhe anzuschauen und lieber zu Hause einen Bericht zu schreiben. Hier ist er!

Ed-Media – Part VI

Nun ist das Ende der Ed-Media 2009 gekommen und es heißt Abschied nehmen (ich bleibe aber noch eine WocheHawaii2009_alle_hoch länger auf Big Island, um an einigen Texten zu arbeiten). Was hat diese Tagung für mich bzw. uns gebracht? Es gab in vielen Vorträgen Anregungen für die eigene Arbeit, die ich in nächster Zeit aufgreifen werde. Zwei Themen scheinen besonders wichtig zu sein: ‚social networks’ als Lernumgebungen und ‚Personal learning environments’, die in die sozialen Netzwerke eingebunden sein sollten. Es wurde auch sehr kritisch mit dem Medieneinsatz umgegangen. David Merrill hat dies treffend ausgedrückt: „A bad lecture online is a terrible lecture“. Entscheidend ist der soziale, kulturelle und pädagogische Einsatz neuer Medien und da sind wir bei dem, was wir schon seit einiger Zeit als Motto unserer eigenen Arbeit ansehen: „Neues Lernen mit Medien„ und nicht „Lernen mit neuen Medien“. In diesem Sinne werden wir weiter an unseren Anwendungen arbeiten und deren Qualität auf der E-Media 2010 vorstellen, die in der wunderschönen und anregend Stadt Toronto stattfindet.