Nachdem wir gestern die Hawaii Pacific University (HPU) besucht haben, steht heute und den Rest der Woche die Ed-Media 2009 im Mittelpunkt. Die Ed-Media ist eine interessante Tagung, da dort viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt versammelt sind und ihre Entwicklungen als auch Forschungsergebnisse vorstellen. Hier werden aktuelle Trends und Diskussionen vorgestellt und es gibt die Möglichkeit, mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen. Es nehmen etwa 2.000 Menschen aus über 60 Ländern teil. Dieses Jahr findet die Ed-Media in Honolulu statt, jedoch mit weit weniger Teilnehmer, nämlich ca. 1.000. Der Veranstaltungsort ist immer ein Hotel, da dort ausreichend Räume und Service für so viele Menschen zur Verfügung stehen. In Honolulu ist es das SheratonWaikiki, das direkt am Strand liegt. Von den Vortragsräumen aus blickt man auf Palmen und Sandstrand. So etwas können wir in Mainz auf unserer DGfE-Tagung 2010 leider nicht bieten. Auch wird das Wetter dann nicht die 30-Grad-Grenze überschreiten wie hier in Hawaii.
Der Tag begann mit dem Gesang einer hawaiinischen Frau, die in ihrem Lied von den Aufgaben und Herausforderungen der Erziehung in ihrer indigenen Kultur erzählte. Daran schloss sich der Hauptvortrag des Tages mit Tara Brabazon an. Dies war ein fulminanter Start! Ihr Vortrag „Mayhem, Magic, Movement and Methods: Teaching and Learning about Hearing and Listening“ handelte von der Bedeutung des Auditiven beim Lernen. Sie schilderte ihre Erfahrungen in einem Methodenkurs, in dem die Studierenden sich beschwerten, dass sie zwar Forschungsmethoden im Medienbereich kennen gelernt hätten, diese aber nicht ausreichend anwenden könnten. Anstatt mit Büchern oder Skripten zu arbeiten, entwickelte sie Audiofiles zum Lernen. Darüber hinaus stattete sie alle Studierenden mit MP3-Recorden aus, damit diese nicht Vorlesungen und Seminare aufnehmen konnten, sondern selbst aktiv in der Produktion vonAudiomaterial wurden. Das fantastische an diesem Vortrag war nicht der Inhalt und die Argumentation, sondern besondern die Art und Weise, wie Tara das Thema vortrug. Sie lief vor ihrem Publikum – ca. 300 Teilnehmer – auf und ab und verstand es, durch ihre rhetorischen Fähigkeiten alle im Bann zu halten. Es war fast schon eine Performance, die sie de Publikum lieferte.
Was mir besonders gefallen hat: der Begrüßungsredner – dessen Name ich leider vergessen habe – hat sich in seinem Outfit für die Tagung voll dem dresscode in Hawaii angepasst. So kann man (leider) auf unseren Tagungen nicht auftreten!